Essentielle Psychotherapie

Die Essentielle Psychotherapie ist eine Weiterbildung für Psychotherapeuten/Innen, Berufe im Sozial- und Heilbereich sowie für spirituell Praktizierende.

Je nach vorausgegangener beruflicher Vorbildung umfasst diese Ausbildung einen Zeitraum von 1 ½ - 3 Jahren. Gelehrt werden in der Form von Blockseminaren die Grundlagen einer buddhistisch fundierten Psychotherapie. Inhalte sind Philosophie und Mystik des tibetischen Buddhismus, praktische Erfahrung in täglicher Meditation, Einführungen in diverse Methoden der Psychotherapie (Verhaltens- und Gestalttherapie, Focusing, Ego-State, Psychosynthese), Abgrenzung zu schwerwiegenden psychischen Störungen, die einer stationären oder medikamentösen Behandlung verlangen, sowie 36 Einzelsitzungen psychotherapeutischer Supervision. 

Diese Therapie zielt auf ein Aufdecken dunkler (verdrängter) Bereiche unseres Lebens, die ein hohes Maß an Energie binden, weil sie uns immer wieder in bestimmten Situationen in der Lebensdynamik blockieren. Entwickelt wurde sie von dem buddhistischen Meditationslehrer Tilmann Borghardt und dem Diplom-Psychologen Wolfgang Erhardt. 

Der Buddhismus richtet das Interesse auf die Beobachtung eigener Gedankenvorgänge und der Analyse gewohnter Denkmuster. Ein Grundsatz Buddhas ist: „Unterlasse das Schädliche und kultiviere das Heilsame.“. 

Ein Beispiel

Gedanken und Gefühle sind unweigerlich miteinander gekoppelt. Höre ich z.B das Wort „Hund“, werde ich es nicht verhindern können, dass ein bestimmter Hund, eventuell mit einem bestimmten Geruch, einer bestimmten Form und Farbe, einem bestimmten Urteil und damit verbundenem Gefühl von Abneigung oder Zuneigung in meiner Vorstellung erscheint. Jeder Mensch wird spontan einen individuellen Hund kreieren, ohne es kontrollieren zu können. Ob wir uns der Emotionen bewusst sind, welche durch diesen Gedanken und Bilder in uns ausgelöst werden (das heißt als Gefühl im Körper wahrgenommen werden), ist abhängig davon, welche Erfahrung wir mit diesem Objekt in der Vergangenheit hatten. Ist die Assoziation mit einem positiven Gefühl besetzt, werde ich gerne mit dieser Vorstellung verweilen (Festhalten), überwiegt ein negatives Gefühl oder sogar Angst, werde ich die Vorstellung nicht lange halten wollen (Wegstoßen), habe ich ein Traumaerlebnis, z.B. einen ungeahnten Angriff eines Hundes mit Bissverletzung, könnte auch eine Panikreaktion die Folge sein.  

Die Psychotherapie in diesem Fall, richtet das Interesse auf die Wahrnehmungen im Körper, die durch Gedanken, Worte oder Handlungen/Situationen ausgelöst werden. Die Techniken zielen darauf ab gewollte und ungewollte Reaktionen in das Bewusstsein zu bringen und zu erfahren, was genau als schädlich und was als wohltuend empfunden wurde. In der vom TherapeutIn geführten Visualisation kann dIe KlientIn in wohl dosierten „Portionen“ an eine unangenehme vergangene Situation herangeführt werden und für Momente dort verweilen, um die ausgelösten Gefühle im Körper bewusst wahrzunehmen. Dies geschieht in einer sanften Dosierung, wobei dIe TherapeutIn dIe KlientIn genau beobachtet und fürsorglich aus der Situation herausführt, wenn die Gefahr einer Überwältigung von Gefühlen zu befürchten ist. Ist die Person in der Lage die Situation zu halten, wird sie dazu ermutigt eine heilsame Vorstellung der damaligen hilflosen Lage zu entwickeln. Was hätte die Situation damals gut ausgehen lassen? Was hätte es gebraucht? Welche Unterstützung wäre notwendig gewesen? Diese neue Version im Heute und Jetzt in Gedanken zu erleben, verändert die vergangene Erfahrung der Hilflosigkeit und das daraus entstandene Denkmuster nachhaltig. Es ergibt sich ein erweitertes Erfahrungsfeld, dass vorher nicht bestand, auch dann, wenn es sich nur um ein Erleben in der Gedankenwelt handelt. Die Erinnerung, die ein Körpergefühl auslöst besteht letztendlich auch nur in der Gedankenwelt, die wir absolut für wahr halten.